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Personen mit hohem Pflegegrad

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Leben mit neurologischen und motorischen Erkrankungen: Herausforderungen im Alltag

Menschen mit schweren neurologischen und motorischen Erkrankungen stehen täglich vor besonderen Herausforderungen, die das Leben grundlegend verändern können. Diese Personengruppe umfasst Betroffene verschiedener Krankheitsbilder, die alle eines gemeinsam haben: Sie beeinträchtigen die Beweglichkeit und oft auch die Selbstständigkeit im Alltag.

Vielfältige Krankheitsbilder mit ähnlichen Auswirkungen

Parkinson-Patienten leiden unter fortschreitender Muskelsteifheit, Tremor und verlangsamten Bewegungen. Einfache Tätigkeiten wie das Aufstehen aus dem Bett werden zu mühsamen, zeitaufwändigen Prozessen. Die Krankheit schreitet oft langsam voran, was bedeutet, dass sich die Einschränkungen graduell verstärken.

Menschen mit Alzheimer und Demenz verlieren nicht nur kognitive Fähigkeiten, sondern entwickeln häufig auch motorische Probleme. Sturzgefahr wird zu einem konstanten Begleiter, während gleichzeitig das Verständnis für Sicherheitsmaßnahmen abnimmt. Angehörige leben in ständiger Sorge um die Sicherheit ihrer Liebsten.

Multiple Sklerose-Betroffene kämpfen mit unvorhersehbaren Schüben, die plötzlich die Mobilität einschränken können. Die Erkrankung bringt eine besondere Unsicherheit mit sich, da nie vorhersagbar ist, wann sich der Zustand verschlechtern könnte. Fatigue, die lähmende Müdigkeit, erschwert zusätzlich die Bewältigung alltäglicher Aufgaben.

Schlaganfall-Patienten und Menschen mit Querschnittslähmung sehen sich oft mit plötzlichen, dramatischen Veränderungen ihrer körperlichen Fähigkeiten konfrontiert. Der Verlust der Mobilität trifft sie meist ohne Vorwarnung und erfordert eine komplette Neuorganisation des Lebens.

Die täglichen Herausforderungen

Mobilität und Transferschwierigkeiten

Der einfache Vorgang des Aufstehens wird zu einer enormen Kraftanstrengung. Viele Betroffene benötigen Hilfe beim Transfer vom Bett in den Rollstuhl oder beim Gang zur Toilette. Diese Abhängigkeit von anderen kann frustrierend und demütigend sein.

Sturzrisiko und Sicherheitsbedenken

Die Angst vor Stürzen begleitet viele Patienten und ihre Familien täglich. Ein Sturz kann nicht nur zu Verletzungen führen, sondern auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten weiter untergraben. Nachts wird diese Angst oft besonders intensiv.

Schlafprobleme und Lagerungsschmerzen

Viele neurologische Erkrankungen gehen mit Schlafstörungen einher. Spastiken, Schmerzen oder die Unfähigkeit, sich selbstständig umzudrehen, führen zu unruhigen Nächten. Druckstellen und Durchblutungsprobleme durch längeres Liegen verschärfen die Situation.

Belastung der Angehörigen

Familienmitglieder werden oft zu Pflegenden, ohne entsprechende Ausbildung oder Vorbereitung. Die körperliche Belastung beim Heben und Umlagern kann zu gesundheitlichen Problemen bei den Pflegenden führen. Die emotionale Belastung, einen geliebten Menschen leiden zu sehen, ist dabei nicht zu unterschätzen.

Auswirkungen auf die Lebensqualität

Verlust der Selbstständigkeit

Der schrittweise oder plötzliche Verlust der Eigenständigkeit betrifft nicht nur körperliche Aspekte. Das Selbstwertgefühl leidet, wenn alltägliche Verrichtungen plötzlich unmöglich werden. Viele Patienten empfinden Scham und Frustration über ihre Abhängigkeit.

Soziale Isolation

Mobilitätseinschränkungen führen oft zu sozialer Isolation. Der Gang zu Freunden, Veranstaltungen oder einfachen Erledigungen wird zur unüberwindbaren Hürde. Dies verstärkt oft depressive Verstimmungen und das Gefühl der Hilflosigkeit.

Finanzielle Belastungen

Hilfsmittel, Umbauten in der Wohnung und Pflegekosten belasten das Familienbudget erheblich. Oft müssen Angehörige ihre Berufstätigkeit reduzieren oder aufgeben, um die Pflege zu übernehmen, was die finanzielle Situation zusätzlich verschärft.

Der Wunsch nach Würde und Selbstbestimmung

Trotz aller Herausforderungen wünschen sich Menschen mit schweren Erkrankungen vor allem eines: ihre Würde und so viel Selbstbestimmung wie möglich zu bewahren. Sie möchten nicht nur Patienten oder Pflegefälle sein, sondern weiterhin als eigenständige Persönlichkeiten wahrgenommen werden.

Die Möglichkeit, kleine Entscheidungen selbst zu treffen – wann man aufsteht, wie man liegt oder schläft – kann einen enormen Unterschied für das Wohlbefinden bedeuten. Jede Form der Unterstützung, die Unabhängigkeit fördert statt einschränkt, wird daher als besonders wertvoll empfunden.

Diese Personengruppe benötigt Lösungen, die nicht nur medizinische Notwendigkeiten erfüllen, sondern auch die menschlichen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Sicherheit und Würde respektieren.

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